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Ökologisches Bauen
degen hettenbach
& partner
Ökologisches Bauen
... bedeutet für uns die Planung und Umsetzung von Häusern in einfacher Konstruktion
und funktionellem Raumprogramm, die mit natürlichen und nachhaltigen Baustoffen gebaut werden.
Die Baumaterialien sollten möglichst ressourcenschonend hergestellt sein und auf kurzen Transport-
wegen zur Baustelle gelangen. Wichtige Aspekte im Entstehungsprozess eines Hauses sind
für uns die Reduktion des Grauenergieanteils und damit verknüpft die Reduktion des CO2-Ausstosses.
Wir sehen eine grosse Notwendigkeit, sich Gedanken über die Ressourcen zu machen
und daraus konsequent sparsam zu handeln und zu entscheiden.
Mit einem solchen Bewusstsein bilden sich in den Bereichen des Bauens erfreuliche Partnerschaften
zwischen Planern, Bauherrschaften und Unternehmern mit entsprechend nachhaltigen Resultaten.
Konstruktionen und Konzepte
Standards
Gemäss Energierichtlinien der Kantone sind nur noch Neubauten möglich,
welche Dämmstandard Werte von Minergie® oder besser erreichen.
Passivenergie Bauten mit alternative Dämmtechniken (z.B. Strohballen) erreichen aus Erfahrung
als "Innovationsobjekte" immer wieder Förderbeiträge wie zertifizierte Bauten. Die Beitragssätze
der Kantone und des Bundes sind an Finanzierungsprogramme gekoppelt und unterliegen daher
starken Veränderungen.
Für Energiesanierungen bestehender Bauten tendieren die Energiewerte in die gleiche Richtung
wie bei Neubauten. Einzig, dass via Einzelbauteil Nachweise gesplittet subventioniert wird.
Minergie® und Raumlüftungen
Die durch die CH-Zertifizierungs-Labels erforderliche Komfortlüftung
wird in unserem Büro nur auf speziellen Wunsch eingeplant.
Gegen eine Zwangs-Lüftungsanlage spricht der relativ hohe Stromverbrauch und das nicht
befriedigend lösbare Problem der Reinigung der Kanäle. Eine Komfortlüftung entzieht der Raumluft
die Feuchtigkeit, die sich in den Abluftrohren absetzen und ein Ort für unliebsame Keimungen
werden kann. Die fehlende Feuchtigkeit in den Wohnräumen kann bekannterweise zu Problemen
mit den Schleimhäuten führen.
Lehmbauten in Kombination mit Komfortlüftung werden zum Widerspruch.
Minergie® anerkennt zur Zertifizierung aktuell auch Low-tech Zu- und Abluftsysteme im für
hoch-gedämmte und -dichte Bauten. Diese Abwendung von High-tech-Lösungen ist sehr erfreulich.
Alternativen
Dampfoffene Konstruktionen mit hohem Anteil an Lehmbaustoffen sowie regelmässige, kurzzeitige
Querlüftungen (aktiv oder passiv mit Steuerung) genügen grundsätzlich, um die Dichtheit der Bauten
zu kompensieren und ein schlechtes Wohnklima zu verhindern. Das AKTIV-Wohnen ist aber die
Voraussetzung! Bei langfristiger Abwesenheit von Wohnbereichen müssen technische Einrichtungen
unterstützend eingebaut werden.
Baumaterialien
CH-Holz, Lehm lokal und aus Handel, Stroh und weitere andere natürliche Bau- und Dämmstoffe
sind bei uns seit Jahren die hauptsächlich verwendeten Materialien im Wohnungsbau.
Beton kann erst als sauberer Baustoff bezeichnet werden, wenn er als Bindemittel Weiss- anstelle
von Grauzement enthält und/oder zur Harmonisierung Zuschlagstoffe wie z. B. "Carbometum®"
(www.carbometum.ch). Grauzement kann durch den Brennprozess verunreinigt und Altlastenträger
sein. Der Anteil des CO2-Ausstosses in die Atmosphäre liegt bei der Zementherstellung laut
neusten Untersuchungen weltweit bei 5 Prozent.
Wir verwenden in der Regel Beton aus Grauzement nur für Fundamente und Untergeschosswände
gegen das Erdreich sowie wenn nötig für Zementunterlagsböden.
Böden aus Kalkbeton werden jedoch zunehmend populärer. Diese stehen aber noch in der
Entwicklung. Das heisst, dass deren Anwendung noch nicht sehr verbreitet ist und erst wenige
Unternehmer mit diesem Material umzugehen wissen.
Haustechnik
Wärmeerzeuger: Stückholz, Holzpellets- und Schnitzelheizungen gelten als CO2- respektive
umweltneutral und werden national/kantonal gefördert.
Grundöfen zur Stückholz- oder Pellets-Verbrennung mit oder ohne Satellit sind ideal für
entsprechend geplante Einfamilienhäuser. Sie gelten ebenfalls als CO2- respektive umwelt-
neutral und werden national/kantonal gefördert.
Brenner für fossile Brennstoffe (Öl und Erdgas) raten wir wenn immer möglich zu umgehen.
Bei ihrem Einsatz müssen heute 50% der WW-Erwärmung alternativ erzeugt werden.
Luft-Wasser Wärmepumpen Heizungen sind konsequent ausgedrückt Elektroheizungen,
weil gut ⅓ der Gesamtenergie aufgewendet werden muss, um Wärme zu erzeugen. Weiter
erzeugen sie Lärmimmission beim Ausstoss der abgekühlten Luft. Bei ihrem Einsatz müssen
heute 50% der WW-Erwärmung alternativ erzeugt werden.
Erdsonden-Wärmepumpen Heizungen sind stark im Trend und in Kombination mit Photovoltaik
tendieren ebenfalls zur Energieneutralität. Die geologischen Voraussetzungen müssen gegeben sein.
Eine Bewilligung des AUE (Amt für Umwelt und Energie) ist notwendig.
Thermische Sonnenkollektoren sind populär und liefern Gratiswärme zur WW-Warmwasser-
Erzeugung. Thermische Solaranlagen erhalten kantonale Kostenbeitrage in der Grössenordnung
von 10-15%. Die Investitionskosten sind relativ hoch und die Effizienz in der kalten Jahreszeit
nicht optimal.
Mit einem Saisonspeicher nach Jenni eröffnen bei entsprechender Einplanung im Projekt über-
zeugende Perspektiven. Im Passivhaus sollten Überlegungen zur Heizungsnutzung unbedingt
als Weg einbezogen werden.
Solare Anlagen sollten regelmässig auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden.
Wartungsverträge sind sinnvoll.
Hybridkollektoren (thermisch Solar + PV) befinden sich noch in der Entwicklung
und finden unsere Beachtung.
Photovoltaik zur Stromerzeugung deuten verheissungsvolle Entwicklung und Verbreitung an.
Innovative Produkte mit farbigen Paneelen für Fassaden eröffnen ungeahnte Gestaltungswege
in der Umsetzungen von energieaktiven Fassaden.
PV-Kostenbeiträge von einmaligem Beitrag bis zur KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung)
sind aktuell starken Anpassungen und Veränderungen unterworfen.
Regenwasser-Sammelanlagen finden unsere volle Zustimmung, rechnen sich in der Regel wirt-
schaftlich nicht. Mindestens solange nicht, als unser Trinkwasser so kostengünstig verfügbar ist.
In jedem Falle sollte eine solche Anlage bei der Planung in Betracht gezogen werden. Für die
getrennte Hausinstallation darf die WC-Spülung, die speziell eingerichtete Waschmaschine und
der Gartenhahn angehängt werden. Mehrkosten sind zu erwarten und Platz für das Reservoir
muss vorhanden sein.
Wärmedämmung
Wir verwenden vorzugsweise Dämmstoffe aus:
Borat freier Zellulose, Holzweichfaser, Schafwolle, Flachs, Hanf, Kork, Kokos,
Magnesit gebundene Holzfaserplatten, mineralische Dämmplatten (Multipor)
Unsere Vorliebe fällt im Passiv-Hausbau immer mehr auf Strohballen, welche als regionaler
Baustoff günstig erhältlich sind: Weitere vorteilhafte Begleiterscheinungen sind zu beachten.
Nachwachsender Rohstoff, gute lokale Verfügbarkeit bei frühzeitiger Planung (!), hohes Raum-
gewicht mit guten Speichereigenschaften, hervorragendem Schallschutz (Umweltlärm), das
Phänomen der Abschirmung hochfrequenter Strahlung (Mobilnetz) ist herausragend.
Dämmungen aus PU (Polyurethan), Polystyrol, Glaswolle und Steinwolle werden
wegen ihrer unvorteilhaften Umweltbilanz möglichst gemieden.
In speziellen Fällen werden dampfsperrende Schaumglasplatten verwendet.
Rohr- und Kabelmaterial
Folgende nachhaltige oder neutrale und halogenfreie Kunststoffe finden bei uns Beachtung:
Polyethylen (PE), Hartpolyethylen (HDPE) Polybuthen (PB) und Polypropylen (PP) u.a.m.
Baumaterialien generell aus/mit Polyvinylchlorid (PVC) sollten soweit wie möglich gemieden werden.
Gleichredend gilt dies für Bodenbeläge, Fenster, Storen etc.).
Strikt nicht eingesetzt werden bei uns PVC-Kanalisationsrohre. Diese sind je nach Gemeinde
nicht mehr erlaubt.
Kanalisationsrohre in PP sind preislich heute schon sehr nahe an den technisch überholten
PVC Rohren. PE- und HDPE-Rohre sind deutlich teurer als PP, werden hauptsächlich als Fall-
stränge eingesetzt und ersetzen frühere Guss- und Stahlrohre. Ihre Dauerhaftigkeit und Anpass-
fähigkeit bei Anpassungen und Erweiterungen ist hervorragend. Neuanschlüsse können einfach
mit dem "Spiegel" eingeschweisst werden.
Elektro-Flexrohre sind heute in PP gängig. Die meisten gängigen Elektrokabel
sind heute noch PVC ummantelt. Es bieten sich aber Alternativprodukte an.
Bodenheizungsröhrli sind wegen der nötigen Sauerstoffdichtheit Verbundrohre in PE/Alu/PE.
Es sind gute Produkte aus PB/EVOH auf dem Markt, die kleinere Querschnitte für Niedertemperatur
Verteilungen anbieten und besonders in Wand und Deckenheizung ihren Einsatz finden.
Fenster
Wenn immer möglich werden die Fenster dem Standard der hochgedämmten Gebäudehülle angepasst.
Holz-Metallfenster mit 3-facher Verglasung (minimal U-Wert 0.7 bis 0.5) sind heute gängig
und bieten dauerhafte Lösungen.
Vollholz-Fenster bieten viel bessere Umweltwerte! Sie erfordern aber im Aussenbereich regel-
mässigen Unterhalt durch den Maler. Es wären Farben zu wählen, die diesen Unterhalt nicht
erschweren. Günstige Voraussetzungen bieten Ölfarben, welche aber von den Fensterherstellern
selten angeboten werden. Wasserlösliche Acryl-Kunstharzfarben sind herstellerfreundlich,
müssen aber mit einem grossen Fragezeichen versehen werden.
Lösungsmittelhaltige Anstriche Kunstharzfarben sind dauerhaft aber auch problematisch
für Verarbeiter und die Umwelt. Die Herstellung des Rohstoffes Holz lässt sich gut kontrollieren.
Die Herstellung von Aluprofilen ist zweifelllos Energie intensiv und problematisch, jedoch 100%
rezyklierbar und sehr dauerhaft. Die Farb-Pulverschichtungen sind nicht sehr gut renovierbar.
PVC-Kunststofffenster sind bezüglich Kosten, technischen- und Dämmwerten Werten klar im
Vorteil gegenüber Holz und Holz-Metall Fenstern. Es konnte uns bisher noch kein Produzent über-
zeugen, wo die nach umfassender Umweltbilanz betrachteten Kunststofffenster Vorteile aufweisen.
Etwas besser stehen im Lebenszyklus stehen Produkte da, die auf der Fenster-Aussenseite
einen aufgelebten Alublechbesatz aufweisen.
Die vom Hersteller ferner garantierte Rezyklierbarkeit (im gleichen Kreislauf belassend), steht
das effektive "Downcycling" (minderwertige Weiterverwendung) und der Umwelt problematischen
Herstellung gegenüber.
Verglasungen haben eine beschränkte Lebensdauer. Die Dichtheit der mit Edelgas gefüllten
Glaszwischenräume wird nicht dauerhaft dicht sein. Ergo verlieren die Fenster mit den Jahren,
(heute Annahme 20 Jahre) ihre Dämmfähigkeit und müssten ersetzt werden. Die spätere Neu-
einglasung muss mit den Fensterherstellern thematisiert werden.
Beim Einbau von Fenstern muss angedacht werden, dass diese einmal ersetzt werden müssen
und dieser Ersatz nicht unliebsame kostenintensive Folgemassnahmen kreieren sollte. Überdämmung
und Anschläge sind neuralgische Punkte.
Farben
Nirgends scheiden sich die Geister als bei den Farben. Sei es die Dauerhaftigkeit, Verarbeitbarkeit,
Lichtechtheit, Unterhaltseigenschaft, Renovierbarkeit, Umweltbilanz u.a.m.
Pflegeleichtheit steht oft zuoberst im Anspruch. Abstriche im qualitativen Ausdruck werden
hingenommen oder gar nicht gewertet.
Leider geben sich heute immer noch viele Malerbetriebe mit den Werksempfehlungen
und hinsichtlich Verarbeitung von wässeriger Farben zufrieden. Oft wird nicht beachtet,
dass deren Komponenten in der Herstellung und Entsorgung toxisch sind.
Fertige Oberflächen sind oft ausdrucksarm. Im Vordergrund stehen oft der Preisdruck,
welcher bessere dauerhaftere und Unterhalts freundlichere Lösungen verhindert.
Auch die Do-it-yourself-Gesellschaft hat der Maler-Handwerkskunst in den letzten Jahrzehnten
schwer geschadet.
Auf dem Baumarkt gibt es heute unzählige hervorragende und dauerhafte Produkte
inklusive deren Volldeklaration der Rohstoffe und Zusammensetzung.
Die Verarbeitung guter Produkte verlangt jedoch nach vertieften Materialkenntnissen und
grosser Fachkompetenz in der Verarbeitung. Immer wären ausgewiesene Fachleute zu konsultieren.
Verbundstoffe
Als Verbundstoffe gelten Baustoffe verschiedener aufeinander geklebter/verschweisster Materialien.
Diese werden nach ihrer Verwendungsdauer praktisch immer zu Sondermüll.
In der Lebensmittelindustrie sind es im Vergleich oft Verpackungen, die in diese Kategorie gehen.
Sondermüll sollte vermieden werden, wenn wir eine intakte Umwelt erhalten wollen.
Verbundmaterialien sind oft für den Innenausbau auf dem Markt. Nicht selten sind gerade billige
Baumaterialien wie Laminat Bodenbeläge solche Stoffe. Aber auch im Fassadenbau finden sich
solche Produkte.
Recycling-Eignung
Wir empfehlen Baustoffe, die sich nach Ablauf ihrer Verwendung leicht trennen lassen
und im Entsorgungsprozess (Rückbau) wenig energieaufwändig sind, ebenso wie Materialien,
die im Rezyklierprozess keine toxischen Verbindungen auslösen.
Entscheidungshilfe beim der Auswahl: je reiner je besser!
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